Was passiert bei einer BLOWER-DOOR-MESSUNG?
sprich [‚bloəʊər dɔ:r], zu deutsch „Gebläse-Tür-Messung“
auch „Blower-Door-Test“, „-Methode“, „-Verfahren“ oder „Flow-Vent-Verfahren“
Mit dem Differenzdruck-Messverfahren wird die Luftdichtheit eines Gebäudes gemessen.
Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle aufzuspüren und die Luftwechselrate zu bestimmen. Durch die Druckdifferenzen wird eine konstante Windlast auf das zu messende Gebäude simuliert. Das Ziel eines jeden Bauvorhaben sollte es sein, eine optimale Wohnbehaglichkeit zu erreichen und die dafür eingesetzte Energie zu minimieren. Dazu ist es notwendig, eine relativ luftdichte Außenhülle an jedem Gebäude zu schaffen. Durch einen Ventilator mit kalibrierter Messblende für den geförderten Volumenstrom, wird Luft in das zu untersuchende Gebäude gedrückt oder herausgesaugt. Der drehzahlgeregelte Ventilator wird so eingestellt, dass zum Umgebungsdruck eine Druckdifferenz von 50 Pa (Pascal) entsteht.
Druckdifferenzen entstehen auch natürlich, wenn z.B. Wind weht. Bei einer Windstärke 5 ist diese Druckdifferenz ebenfalls etwa 50 Pa. Der Ventilator wird mittels eines verstellbaren Metallrahmens, der von einer luftundurchlässigen Plane umgeben ist, in eine Tür- oder Fensteröffnung eingesetzt. Dabei drückt sich der Rahmen über Gummi- dichtungen im Tür- oder Fensterrahmen fest. Durch die Messung in einer Tür kam der Name Blower-Door-Test zustande. Die Tür oder das Fenster, in der die Messeinrichtung eingesetzt wird, kann dann natürlich nicht mit gemessen werden. Messinstrumente bestimmen die Druckdifferenzen, welche das Gebläse erzeugt und indirekt die Luftmengen, die der Ventilator transportiert. Die Drehzahl des Ventilators wird so geregelt, dass sich ein bestimmter Druck von 50 Pa zwischen Außen- und Innenraum aufbaut. Dabei muss er bei der Unterdruckmessung so viel Luft nach außen befördern, wie durch die vorhandenen Leckstellen in das Gebäude eindringt. Der gemessene Luftstrom wird durch das Volumen des Gebäudes geteilt. Diesen Wert, die Luftwechselrate n50, kann man nun mit anderen Gebäuden und Normen vergleichen.
Das Blower-Door-Verfahren bietet die Möglichkeit:
- die Lage von Undichtigkeiten zu bestimmen (qualitativ)
- den Luftstrom (V50 in m³/h) durch die Summe aller Leckagen bei einem Prüfdruck von 50 Pa(quantitativ) zu ermitteln und
- die stündliche Luftwechselrate (V50 / V Raum = n50) bei verschiedenen Druckdifferenzen, in der Regel +/-50 Pa, zu messen.
Ein n50-Wert = 0,5 h-1 gibt an, dass bei einer gleichbleibenden Druckdifferenz von 50 Pa die Raumluft 0,5 mal in der Stunde aufgrund von Luftundichtigkeiten ausgetauscht wird. Unter gleichen Umständen bedeutet das einen 12-fachen Luftaustausch am Tag.